In irgendeinem anderen Universum

Schweißgebadet wachte ich auf,
mitten in der Nacht,
aber wir waren noch gar nicht so lange am Schlafen.

Ich zog mein nasses T-Shirt aus und hing es über die Heizung,
und zog eins von deinen an, als du aufwachtest und mich fragtest:

Was gehtn?

Ich zeig dir, was geht,
sagte ich und zeigte dir mein nasses T-Shirt.

Fühl mal, sagte ich, und da musstest du lachen.

Dann legte ich mich wieder zu dir und wir sahen uns an.

Deine Lider fielen zu, aber ich konnte nicht schlafen,
wollte dich aber auch nicht wachhalten,
wie ich es doch sonst immer so gerne tat.

Ich fragte mich, ob du träumst, von diesem anderen Universum, von dem wir immer sprachen.

Wo uns fröhliche vietnamesische Kinder übertrieben verzierte Cocktails bringen und uns mit Sand bewerfen, weil wir kein Geld haben, um sie zu bezahlen.

Wo wir auf Longboards durch die Dämmerung fahren, auf astrein asphaltierten Straßen, den Wind und das Salz in den Haaren.

Wo kühle Laken sich über uns legen wie deine von der Sonne aufgeladenen Arme über meinen nervösen Körper.

Aber irgendwann schlief auch ich ein, mit dem Gedanken daran, wie du meine Haare aus meinem Gesicht streichst, an meinem Nacken entlang, und vorwurfsvoll sagst:

Deine Haare!

Und lächelst, mit diesem Lächeln, mit dem man sicher irgendwo auf der Welt teure Uhren und Schmuck kaufen kann.

Ein Lächeln, das so wertvoll ist, weil du es mir schenkst.

Wir lagen beieinander und ich ahnte bereits, dass wir uns nie wiedersehen werden.

Weder in diesem, noch in irgendeinem anderen Universum.